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Wie kann ich helfen?


Wenn jemand im Umfeld ein Alkoholproblem hat, ist das oft eine grosse Belastung. Viele wissen nicht, wie sie die Situation ansprechen sollen.

Oft sind es Nahestehende, die als Erste merken, dass etwas nicht mehr stimmt. Anerkennt auch die betroffene Person, dass der Alkohol für sie ein Problem ist, ist dies die Grundlage dafür, dass sich etwas verändern kann.

Was können Sie als Nahestehende tun?

Das Gespräch suchen ist das Beste, was Sie tun können. Sagen Sie der betroffenen Person, was Ihnen Sorgen macht, fragen Sie, wie er/sie die Situation wahrnimmt. Suchtberatungsstellen können helfen, ein solches Gespräch vorzubereiten, und unterstützen Angehörige, aber auch Freundinnen und Freunde, Arbeitgeber, Kolleginnen und Kollegen von Personen, die zu viel Alkohol trinken. Weiter gibt es Selbsthilfegruppen, die sich an Nahestehende richten und die ermöglichen, Probleme mit Gleichbetroffenen zu diskutieren.

Wenn sich bei der betroffenen Person (gegenwärtig) nichts bewegt, ist es für Angehörige umso wichtiger, auch zum eigenen Wohlbefinden Sorge zu tragen.

Grundsätzlich können folgende Tipps hilfreich sein:

  • Grenzen setzen statt kontrollieren
  • Von sich selbst sprechen statt vom Anderen
  • Verantwortung abgeben statt beschützen
  • Unterstützung holen statt sich verstecken

Wenn Kinder da sind

Wenn ein Elternteil oder wenn beide Elternteile ein Alkoholproblem haben, entstehen häufig Spannungen oder Situationen, die Kinder nicht richtig einordnen können. Kinder merken in der Regel sehr gut, dass in der Familie etwas nicht stimmt. Häufig leiden sie und glauben, in irgendeiner Weise an den Problemen schuld zu sein.

Man schätzt, dass mehrere 10’000 Kinder in der Schweiz in einer alkoholbelasteten Familie aufwachsen. Rund ein Drittel dieser Kinder entwickeln im Erwachsenenalter selbst eine Suchterkrankung. Auch für andere psychische Schwierigkeiten wie Ängste und Depressionen zeigen sie ein stark erhöhtes Risiko. Bei genügend Schutzfaktoren sind Kinder aus alkoholbelasteten Familien jedoch imstande, eine autonome und gesunde Persönlichkeit zu entwickeln. Als wichtige Faktoren gelten dabei, dass die Kinder ihre Isolation überwinden können, indem sie jemandem ihre belastende Situation anvertrauen. Sie erkennen so, dass sie mit dem Problem nicht alleine sind und sich weder schuldig noch verantwortlich für die Suchterkrankung des Elternteils fühlen sollen. Es ist deshalb sehr wichtig, die betroffenen Kinder in diesem Sinne zu unterstützen.